Kompliment II

Ich breche mit dem Stuhl zusammen. Die gewebte Sitzfläche des Regiestuhls ist unter dem Eindruck meiner Rückseite einmal glatt durchgerissen. Er:
Das liegt nicht an dir.

Überblick

Um uns herum herrscht das Chaos. Es ist kaum etwas da, jedenfalls nie das, was man gerade braucht. Das, was da ist, liegt garantiert im Weg. Mein kästchenorientiertes Hirn arbeitet fieberhaft daran Listen zu erstellen, was von wem wann in welcher Reihenfolge noch dringend zu erledigen ist, damit wir nächstes Wochenende hier wirklich einziehen können.
Da schaut der Mann meiner Träume sinnierend in die schöne große Linde vor dem Fenster und fragt: "Haben wir denn dieses Jahr auch einen Weihnachtstbaum?"
- Wer hat jetzt den Überblick?

Kompliment I

Während Dirk vor Männlichkeit strotzend, mit nackten Beinen und unrasiert wie immer die Verschönerung der Küchenwand gestaltend in die Hand nimmt, rutsche ich auf Knien herum, um die Küchenschränke durch Abseifen auf die Aufnahme der ersten Habseligkeiten vorzubereiten.
Liebevoll schaut er auf den Streifen Haut zwischen der im Knien noch tiefer sitzenden Hüfthose und dem leicht hochgerutschten T-Shirt und lobt: Schön, dass du nicht so emanzipiert bist und freiwillig putzt.

Essen ist das halbe Leben

Die Ausstattung der Küche (in den anderen Räumen gibt es noch gar nichts) beträgt jetzt:
  • 2 Tellerchen
  • 2 Messerchen
  • 2 Gäbelchen
  • 2 Löffelchen
  • 4 Becher
  • 2 Putzlappen
  • 2 Geschirrhandtücher
  • 1 Topf
  • 1 Pfanne
  • eine Packung Kaffee
  • ca. 5 übriggebliebene Schokoeier von Ostern
  • 1 mittlere Spirituosensammlung
  • keine Lebensmittel
Na, dann Prost!

Das F-Wort II

Da gab es noch nicht einen Krümel Nahrung oder auch nur Kaffee in den zwei Zimmern der Wohnung - schon hatten wir heute drei Generationen Familie zu Gast.
Was zugegeben sehr angenehm ist, wenn man 50 m² Laminat transportieren will.
Aber dass wir in Zukunft nicht allzu sehr in unserer trauten Zweisamkeit gestört werden, ist offensichtlich durch zwei Features gesichert:
  • keine Parkplätze vor dem Haus
  • 4. Stock ohne Fahrstuhl
Für Väter mit Knie- bzw. Hüftschäden ein echtes Hindernis...

Regel Nr. 1

Da wir ja vernunftbegabte Wesen sind, wollen wir das Zusammenleben nicht täglich neu auskämpfen, sondern - wenn möglich - von vornherein Regeln finden, die eine friedliche Koexistenz ermöglichen. Gestern wurde die erste auf neuem Terrain aufgestellt:
Ich: "Bring dir morgen zum Renovieren Klopapier mit. Und Licht."
Er: "Keine schlechte Idee - das schreibe ich mir gleich auf."
Ich: "Und nicht auf den Balkon machen!"
Er kommt besänftigend lächelnd auf mich zu, umschlingt mich mit beiden Armen und sieht mir betörend in die Augen: "Ich verspreche dir das für die gesamte Dauer des Mietverhältnisses."
(Nebenbei ein Gipfel deutscher Wohnzimmerromantik...)
Ich: " Auch alle deine Freunde?"
Er: Pause
Ich: "?"
Er: Pause
Ich: "??"
Er: "Ja, die auch."
Habt Ihr den Zaunpfahl gehört?

Spielplatzgeschichten

Anfangs habe ich mich ja gegen die Idee einer gemeinsamen Wohnung gewehrt, weil ich dachte, das würde dann eben doch unmerklich in diese Pärchen-Chose abgleiten: mit gemütlichen Fernsehabenden, gewaschenen Gardinen und geregelten Bahnen. Ich dachte, ich bräuchte Zeit und Platz und Einsamkeit, um mich neu zu erfinden.
Mittlerweile weiß ich, dass ich mich doch nicht neu erfinde. Und neulich hatte ich sogar eine gegenteilige Erkenntnis: Anstatt mich "erwachsener" und geregelter leben zu lassen, wird mich die engere Interaktion (hach) mit Mr. Entertainment wahrscheinlich eher zum Gegenteil bewegen. Das ganze wird doch so eine Art Waschbärspielplatz mit gegenseitiger Anstiftung zum Blödsinn!
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn mir daraus nicht die nächsten Bedenken erwüchsen: Kann es denn gut sein, wenn man sich absichtlich in einem undefinierten Zwischenzustand einnistet und sich darin auch noch gegenseitig bestärkt? Sollte man nicht irgendwann vielleicht doch erwachsen werden? Jedenfalls konnte ich mich dieser Argumentation nicht gänzlich verschließen. Man merkt, dass mein 30. Geburtstag auch nicht mehr fern ist... ich weiß.

Macht und Gewalt

I've got it, babe!
Die Macht ist mit mir!
Ich habe die Gewalt!
Wir haben endlich Schlüssel für die neue Wohnung - was für ein erhabenes Gefühl.

Terminierung Umzug 28.5.

Ich wag mich jetzt einfach mal vor. Wenn nicht alle Stricke reißen, passiert's am übernächsten Samstag. Irgendwie. Mit Euch am besten ;-)
Wir müssen bis dahin ja nur eine Wohnung renoviert haben, von der wir immer noch nicht im Besitz des Schlüssels sind, und zwei andere eingepackt haben. Lächerlich. Einwohnerzahl verdoppeln bei einem Effektivzuwachs an Fläche von 20% (aus meiner Sicht).
Ich weiß, dass wir von der ersten Minute an Kaffee haben werden, aber ich fürchte, dass wir noch tagelang mit Kerze aufs Klo gehen müssen. Man muss eben auch Prioritäten setzen.

Pause

Bevor es nun in den richtigen Renovier- und Umzugsstress geht, noch ein wenig Erholdung.
Oder ist es doch der letzte Belastungstest - Wohnen auf 4m² Grundfläche eines Iglu-Zelts?
Nein, ich glaube, es ist einfach nur Kurzurlaub zu Pfingsten. Offline - die wahrscheinlich größte Herausforderung dabei.

Grün, grün, grün ist alles, was ich hab

Sonntag habe ich meinen Bruder besucht - zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren. Es war ja Muttertag. Und es war auch sehr schön: Wir saßen am geöffneten Fenster, tranken Kaffee, aßen Kuchen und schauten dabei plaudernd über die frühlingsfette Landschaft aus Wiesen, Feldern und Baumschulen, abwechselnd beleuchtet von zaghaften Sonnenstrahlen und Schauerwolken; der einzige Lärm im Sonntagsnachmittagsidyll das lautstarke Liebesspiel munterer buntgefiederter Fasanenpärchen.

Und eben schon wieder - auf dem Weg zur Arbeit auf dem Rad durch die friedlichen Elbvororte wird mir das Herz weit: Die Frühlingssonne bahnt sich Wege durch die Wolkendecke, die jungen Triebe in den Villengärten sprießen in einer Farbe, die tatsächlich diesem surreal quietschenden Maigrün aus dem Pelikan-Tuschkasten nahe kommt, und anstelle von Autos höre ich nur verschiedene Vogelstimmen, die den Tag begrüßen, als wäre es Weihnachten, Ostern und ihr letzter zusammen.

Am Sonntag gab es dann auch wieder die Frage: Wo ist denn die neue Wohnung überhaupt? Nachdem dann endlich der Stadtplan aus den Gelben Seiten von vor drei Jahren ausgegraben war, enttäuschte Gesichter: Da ist ja gar nichts Grünes in der Nähe! Nur eine ganz dicke Straße und die Autobahn! Ich versuche abzuwiegeln: Ja, schon, aber dafür gleich Aldi und der Bus und die S-Bahn. Aber die zwei schauen auf ihre Fasanenspielwiese und sind nicht überzeugt.

Und vielleicht haben sie Recht. Das grüne Zeug fällt mir natürlich nicht jeden Tag auf. Aber wenn ich darüber nachdenke, stelle ich doch fest, dass Ruhe und Grün dafür sorgen, dass ich alles, worüber ich mir sonst Sorgen zu machen pflege, für eine Zeit vergesse und mich gegen den davon ausgehenden Optimismus nicht wehren kann. Gut, wenn man das morgens und abends einfach hat. Und nicht eben regelmäßig, aber manchmal mache ich doch davon Gebrauch, gleich aus dem Haus in den Park und an den Fluss joggen zu können.

Nun, wir werden sehen, ob ich jetzt einen grünen Daumen entwickel und den Balkon in einen Dschungel verwandeln muss, oder ob es nicht vielleicht doch viel schöner ist, sagen zu können "Guten Morgen, mein Freund" als "Mein Freund, der Baum"; ein schönes grünes T-Shirt hat er ja...

Interaktiv III

Gurke oder Kürbis?
Auf versteckten Wunsch eines einzelnen harmoniebedürftigen Herrn heute ein Stück Träume: Einer der großen, großen Vorteile an einer Wohngemeinschaft mit Dirk ist für mich - jeden Tag warmes Essen! Er behauptet, es sei einfach, aber für mich ist es großartig. Ich freu mich schon so! Aber natürlich finde ich ein Haar in der Suppe - typisch Frau: Was wird dabei aus meiner Linie?

 
100% (1 vote)
Schlanker - weil weniger Keks-Chips-Keks-Menüs und mehr Sportlernahrung

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Breiter - weil viel mehr und viel leckerere Mahlzeiten


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Created by Saskia on 10. Mai, 17:59.
This poll was closed on 23. Aug, 22:20.

Topfschrubber

Ein denkwürdiges Gespräch am Freitag:
Er: "Was machst Du morgen früh?"
Ich: "Das gleiche wie jeden Samstag."
Er: "Du machst also zum drittletzten Mal deinen traditionellen Einkaufsrundgang."
Ich: "Ja, und eben Putzen und Waschen."
Er: "Ich hoffe, du putzt nicht zum drittletzten Mal..."

Ein eigentlich sehr sinn- und bedeutungsloses Stück vertrauter Kommunikation. Aber im Nachhinein frage ich mich, was das wohl über die zukünftige Rollenverteilung aussagen könnte. Textananlyse:
Es wird offensichtlich nicht von mir erwartet, dass ich weiterhin Samstagvormittag fest dafür einplane, alles in meine Behausung zu schleppen, was man für das leibliche Überleben in einer Woche ohne warme Mahlzeiten so braucht. Klingt plausibel, einkaufen kann er ja. Sogar warme Mahlzeiten kochen. Und er hat auch keine Probleme, täglich noch einmal loszulaufen, weil ihm eine bessere Idee gekommen ist, was man essen könnte. Gut.
Es wird offensichtlich schon erwartet, dass ich mir weiterhin die Zeit nehme, ein Minimum an Sauberkeit herzustellen: Flusen wegsaugen, abwaschen, Arbeits- und Sanitärflächen abwischen sowie Klo putzen. Klingt auch plausibel, denn ob er saubermachen kann, weiß ich wirklich nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß, dass er es mit vielen Flusen aushalten kann, dass er sich auch an Kalkrändern und Kakerlaken im Zweifel nicht stört, dass er Schuhcreme nur vom Hörensagen kennt und dass bisher mit Sicherheit seine Mama immer die Nerven verloren hat, bevor er das Badezimmer hätte putzen können. Nicht unbedingt gut.
Okay, unzulässig dramatisiert. Ich weiß schließlich auch, dass er seine Wäsche macht, sich selbst sauber hält und eine Schwäche für den General Bergfrühling hat. Aber ich denke, das Thema Sauberkeit könnte sich trotzdem zu einem Dauerschaumschläger entwickeln. Mal sehen, was das für Blasen schlägt...

Zukunft des Sauertopfs

Okay, das ist ein bisschen dramatisiert. Aber für die Live-Berichterstattung ist es schon von entscheidender Bedeutung, zum gegebenen Zeitpunkt auf die benötigte Infrastruktur zugreifen zu können. Wir brauchen doch Internet im Sauertopf!
Und das ist eine echte Herausforderung für jeden Anbieter. Ich stelle mir das folgendermaßen vor: Ich nehme meine Nummer von der Telekom mit, der Auftraggeber ist der Herr Internetverantwortliche (Dirk), die Lieferung der Hardware erfolgt aus Sicherheitsgründen zu seinen Eltern, damit sie auch empfangen wird, der Anschluss liegt logischerweise im Sauertopf, er bekommt zusätzlich seine eigene Nummer, beide wollen wir getrennt ins Telefonbuch, aber mit der Sauertopfadresse, und die Rechnungen können sie von meinem Konto abbuchen. Alles klar? Wenn ein Anbieter das in einem Geschäftsprozess abgebildet und in ein Onlineformular gegossen hat, dann Hut ab! Ansonsten müssen wir eben vorübergehend Flugblätter schreiben...

Das böse F-Wort

Ich habe mich darum gedrückt es auszusprechen. Es gibt ja einige Dinge, die man schon längst tut, aber nie benennt. Und so schafft man es irgendwie immer noch, sie vor sich selbst zu verleugnen. In "Wie war dein Tag, Schatz?" hatte ich es schon auf der Zunge (oder in der Feder), aber dann bin ich doch wieder zurückgeschreckt. Was werden die Leute denken?! Jetzt hat Dirk mir eine Brücke gebaut. Er sagt, man müsse das nicht so kleinbürgerlich sehen, das gebe es eigentlich in jeder guten WG. Okay. Also: Wir machen jetzt in Familie.

Die Vogeluhr

Kennt ihr dieses reizende Bild mit der großen grünen Uhr und den buntgefiederten Piepmätzen, die alle zu anderen Zeiten den Morgen mit ihren Gesängen begrüßen? Es ist allerliebst.
Was dieses Bild nicht zeigt: Wenn das Rotkehlchen über die aufgehende Sonne jubiliert, versucht der Zaunkönig noch, sich vom gestrigen Abend zu erholen, der mal wieder länger gedauert hat. Ihr müsst jetzt nicht nur den Zaunkönig bemitleiden, denn das Rotkehlchen ist auch nicht glücklich ganz allein mit seiner Freude über den neuen Tag und seinem morgendlichen Unternehmungsdrang.
Diese Vogeluhr ist wohl unverrückbar. Ich nehme an, in der Natur lösen die Tiere das Problem, indem sie ihre Reviere voneinander trennen. Aber wir sind ja keine Vögel. Und so werden wir versuchen müssen, dem Thema mit Vernunft zu begegnen, d.h. im Klartext: Kaffee kochen, ruhig verhalten und eine Stunde abwarten, auch wenn's schwerfällt. Dafür singt er später dann umso schöner.

Es bleibt spannend

Lieb, dass ihr alle beim Umzug helfen wollt ;-)
Wann es losgeht, ist allerdings mal wieder offen. Die Träume, an diesem Wochenende bereits mit dem Streichen zu beginnen, wurden von der habgierigen Vormieterin zerschlagen, die uns doch nicht für lau früher einziehen lassen wollte. Dafür waren wir in der Sonne - und wer braucht schon einen Südbalkon, wenn er die Elbe vor der Tür hat.
An der anderen Front habe ich langsam die Vorteile meiner alten Wohnung so gebetsmühlenartig immer wieder aufgesagt, dass ich mich selbst davon überzeugt habe, dass ich viel aufgebe dort. Aber noch immer frohen Mutes! Dank eigener Überzeugung habe ich nun einen Schwarm von Leuten, die zum 1.6. oder noch früher dort einziehen wollen. Wenn jetzt noch die Verwaltung schnell funktioniert, dann gibt das gegen Pfingsten oder die Woche darauf einen Gewaltakt mit Möbetransporten zwischen vier Standorten und Renovierungsarbeiten an zwei Wohnungen...
Es entwickelt sich ein Krimi... (ich hoffe, kein Horror)

Neue Nachbarn

Ein heikles Thema. Die erste Begegnung dieser Art gab es gestern: Als ich die weißhaarige kleine Dame ansprach, fing sie erst einmal an zu zittern. Aber dann haben wir uns ein wenig unterhalten und ganz viel gelächelt und am Ende sind wir wohl schon weiter, als unsere Vormieterin je war: Das Urgestein des Hauses kennt uns. Und zittern tut sie auch nicht mehr.

"Wie war dein Tag, Schatz?"

Schauder, da hört man doch den Hirsch-in-Öl schon aus dem Bilderrahmen in Eiche rustikal röhren! Spießig wollte ich eigentlich nicht werden. Auch wenn es da jetzt diese "nette" Werbung gibt.
Aber ich kann mir nicht helfen: Ich freu mich drauf! Ich möchte wirklich hören, wie sehr du dich geärgert hast, als die Fischstäbchen aus der Pfanne gesprungen sind, und ich möchte dir brühwarm auftischen, was Kollege Z sich heute wieder geleistet hat. Ich will auch mal mit dir übers Wetter reden und darüber, ob wir Filtertüten von Melitta oder von Aldi kaufen. Ich will ja jetzt nicht pathetisch werden, aber ich möchte dein Leben teilen und ich möchte mein Leben mit Dir teilen.
Keine Sorge - Du darfst weiterhin alleine aufs Klo und abendelang die Tür zu machen und alle Sportchefs der Welt treffen. Ich werd' auch schon weiterhin am Schreibtisch oder sonstwo hängenbleiben.
Aber meine Chancen mehr mit dir zu leben steigen. Und dann heißt es nicht mehr zu allererst: "Wir müssen mal klären,..." sondern "Wie war dein Tag, Schatz?"

Der Topf der Pandora

Da habe ich einen geöffnet! Ihr dürft mich gern alle ausschimpfen.
Was denn? Nun, ich konnte nicht an mich halten und habe mein neues Lieblingsspielzeug, den Sauertopf, einem meiner Kollegen gezeigt.
Und man weiß ja, wie das so mit "einem" Kollegen ist. Z. B. letzte Woche:
"Ich soll da ja eigentlich nicht drüber reden, aber hast du schon gehört: Kollege X hat geheiratet!"
Eine unzulässige Vermengung der Welten! Der Kollege hatte sofort tolle Nutzungsszenarien, wie man über den Sauertopf feststellen kann, an welchen Tagen es sich lohnt mit mir über bestimmte Dinge zu reden. So viel zum Schutz der Privatsphäre!
Also selbst Schuld. Obwohl man ja eigentlich schon an Kollege X sieht, dass es sowieso nicht möglich ist, Privates von Beruflichem zu trennen - der hat es echt probiert...

Innenarchitekt mit Katze

Digital wird sich nicht durchsetzen. Visionen kommen immer aus dem Kugelschreiber.

sauertopf260405_skizze

Das Bett drei Mal umstellen, ohne ins Schwitzen zu geraten. Wen interessiert da schon der Maßstab? Alles auf einen Zettel kritzeln, ohne sich Gedanken zu machen, ob das auch wirklich so passt. Am Ende noch dekorieren. Und 'ne leicht übergewichtige Katze ins Bild malen.

Hans-Dirk: "Warum haben wir eigentlich keine Katze?"
Saskia: "Brauch ich nicht. Mit Dir kann man doch genau so viel Spaß haben."

Dann wirft sie mir ein Wollknäuel zu...

Frühstück

Es ist durchaus schön, morgens um und bei Sonnenaufgang vor sich hin zu pusseln in genau dem Tempo und der Lautstärke, die man gerade für angemessen hält. Was ja nach Tagen auch durchaus variiert. Die Stille gehört mir, der Kaffeeduft gehört mir und ganz langsam dringt das Leben durchs Fenster, aus dem Äther in die Adern. Ich habe morgens gute Laune. Das ist mein Tag.
Aber nicht immer bewusst. Manchmal steht man schon morgens mit den Sorgen des Abends auf, verrichtet die immer gleichen Aufgaben in zwanghafter Gleichförmigkeit und wird durch nichts daran gehindert zu funktionieren wie die Sonne, die schließlich auch nach Plan aufsteht. Es schleift sich ein. Die Tage sind gleich, ich bin verlässlich.
Doch eines Tages sitzt es plötzlich da, nicht wirklich im Weg, aber unübersehbar, und alles ist anders. Ich bin total perplex und irgendwie gerührt: das Wunder des Lebens auf meiner Fensterbank. Einfach da geblieben nach gestern abend. Ich koche immer noch Kaffee und mümmel mein Müsli und gehe sogar pünktlich zur Arbeit. Aber meine Morgenmuster schwingen, haben den Beigeschmack potenzieller Energie. Ich kann alles an diesem Tag.
Wahrscheinlich sollte ich nicht davon träumen, dass es so weitergeht. Wahrscheinlich sehne ich mich innerhalb kürzester Zeit nach meiner verlässlichen, wachen Sonne, nach nichts und niemand, der morgens meine Kreise stört. Aber gerade jetzt freue ich mich auf verwirbelte Haare und verklebte Augen und noch nicht entsorgte Reste der Nacht. Es ist nicht nur mein Tag.

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Zuletzt aktualisiert: 27. Mai, 17:58

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